Herzlichen Dank an Fiete Müller für die Fotos und die Texte!


Mit freundlicher Genehmigung der Lopautalnachrichten.


Badeanstalt 1976

 

 

Das Wasserrad in der Lopau war das Wahrzeichen des Schwimmbads.

 

Solange die Lopau angestaut wurde, floss das Wasser über einen seitlichen Laufgraben ins Schwimmbecken.

 

Nach der Badesaison 1955 wurden die Lopauwiesen nicht mehr als Rieselwiesen benutzt. Die Lopau wurde nicht mehr angestaut und der Laufgraben konnte die Badeanstalt nicht mehr mit Wasser versorgen.

 

Die Idee, ein Wasserrad mit Schöpfkellen zu bauen, kam von Schuster Albert Dittmer und Drechsler Hermann Kröger.

(Fiete Müller)

Foto Anfang der 1960er Jahre

 

Arthur Jost hat 1907 seine Privatbadeanstalt gebaut, in der er Schwimmunterricht erteilte. Sie war auch für die Öffentlichkeitkeit geöffnet. Die meisten Dorfbewohner badeten aber weiterhin in der Lopau, die keinen Eintritt kostete.

 

Zwischen den beiden Nichtschwimmerbecken, getrennt für Jungen und Mädchen - wie es sich für die damalige Zeit schickte - war ein Verkaufspavillion. Er wurde vom Gastwirt Otto Fehlerhaber, der die ehemalige Gastwirtschaft Studtmann (heutiges Rathaus) als Pächter hatte, im Sommer bewirtschaftet. Besagter Otto Fehlhaber stammte aus dem heutigen Dorfgasthof Fehlhaber.

 

Sonntags haben viele Dorfbewohner in der Badeanstalt Kaffee getrunken. Man ging dorthin, um zu sehen aber auch um gesehen zu werden.

(Fiete Müller)


Gedicht von Arthur Joost (1913)                     aus der Lüneburger Zeitung (1913)

 

Er ist wirklich der Initiator des Fremdenverkehrs in Amelinghausen. Als die Kleinbahn im Juni 1913 fertig war, hat er sofort ein Schwimmfest in seiner Badeanstalt veranstaltet. Die Lüneburger Zeitung von damals gibt uns Auskunft über seine Aktivitäten, die nicht nur eigennützig waren.

 

Er verhandelte mit der Klein- und Staatsbahn um die Einsetzung von Sonderzügen mit entsprechenden Fahrtzeiten, sodass die Hamburger einen Tagesausflug nach Amelinghausen machen und noch vor Mitternacht wieder zurück im Hamburg sein konnten. Für die damalige Zeit ein verkehrstechnischer Quantensprung.

 

Sein Gedicht über die Kleinbahn zeigt, mit wieviel Herzblut er sich für die verkehrstechnische Anbindung unseres kleinen Dorfes an die große Welt eingesetzt hat. (Fiete Müller)


Arthur Joost (Bildmitte) ca. 1912

 

 

Arthur Joost

ein Amelinghäuser Geschäftsmann mit ökonomischem Weitblick.

 

Arhtur Joost war einer der Wenigen aus Amelinghausen und den umliegenden Dörfern, der den Vorteil der Eisenbahnanbindung an Lüneburg und Soltau schnell erkannt hat.

 

Er war als Kartoffelhändler bekannt; durch die Bahn konnte er seine Kartoffeln kostengünstig bis nach Hamburg vermarkten. In der Folgezeit stiegen seine Handelsumsätze, was durch den eigenen Gleisanschluss und ein eigenes Lagerhauses begünstigt wurde.

 

Sein wirtschaftlicher Optimismus zeigt sich in dem von ihm verfassten Gedicht „Zur Eröffnung der Kleinbahn Lüneburg-Soltau“.

 

Der erste gedruckte Fahrplan mit den Zugverbindungen zu den vielen Orten im norddeutschen Raum war von ihm gesponsert worden. Auf der ersten Seite des 40-seitigen Fahrplans erscheint er als Friseur, Dentist, Fleischbeschauer und Trichinenschauer. Ebenfalls weist er auf sein in der Nähe vom Bahnhof liegendes „Bad Lopautal“ mit dem Inselrestaurant „Port Arthur“ hin. Auf der letzten Seite des Fahrplans erfährt der Leser, dass er einen Groß- und Einzelhandel mit Speise- und Saatkartoffeln betreibt. Tourismus sah.

 

Sein privates Schwimmbad „Bad Lopautal“ versucht er ebenfalls zu vermarkten. Das Schwimmbad liegt im herrlichen Lopautal und ist von der Bahnbrücke gut zu sehen, wenn man von Lüneburg nach Amelinghausen fährt.

 

Im Sommer 1913 lädt er zu einem Schwimmfest ein und organsiert Sonderzüge nach Amelinghausen. (Fiete Müller)